IG OFM

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Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Original Freiberger Pferdes


Freibergertag in Niederbipp 2001

Freibergertag in Niederbipp 2001

Bereits zum dritten Mal organisierte die «Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Original Freiberger Pferdes» ihren Freiberger Tag mit Gymkhana und Schauprogramm. Dieses Jahr wurden verschiedene Hengste vorgestellt. Höhepunkt war sicher die Dressurkür von Frau Martina Honeck aus Albstadt D, die ihren originalen Freibergerhengst Espion vorstellte.


Dass originale Freiberger durchaus Talente für die dressurmässige Ausbildung besitzen, zeigte Frau Martina Honeck aus Albstadt D mit ihrem Freibergerhengst in einer Dressurvorstellung der höheren Klasse. Espion ist ein 1991 geborener Hengst mit Abstammung Estafette/Cyprien/Humour. In der zweimal gerittenen Dressurvorführung bewies der Hengst mit seinem mächtigen Hals, dass er durchaus ähnlich präsentieren kann wie ein Barockpferd. Mit seinen zehn Jahren steht der Hengst erst mitten in der Ausbildung zur Hohen Schule. Es wird interessant sein zu verfolgen, wie sich der Hengst weiter entwickelt.

Weitere Hengste im Schauprogramm
Im Schauprogramm wurden drei weitere originale Freibergerhengste vorgestellt. Als Doyen der Gruppe wurde der 1980 geborene braune Rigaf (Réformiste/Judoka/Héroïque) an der Hand vorgestellt. Geritten vorgestellt wurde Clair Val, ein 1986 geborener Hengst brauner Farbe mit Abstammung Judäa/Elu/Qui-donc. Wie gelassen Clair-Val ist, zeigte er anlässlich des vorher durchgeführten Gymkhanas. Mit Ronny Grogg im Sattel belegte er den ersten Rang und plazierte sich mit einem anderen Reiter im Mittelfeld. Weiter wurde der Hengst Hold-up in einem kleinen Springparcours vorgestellt. Der elfjährige Fuchshengst Hold-up hat die Abstammung Hulax/Radical/Hennebont.

Weitere Schauprogrammpunkte
Nostalgisch ging es bei der Präsentation des Pflügens mit einem Dreispänner zu. Anton Müller aus Ramiswil liess alte Erinnerung wach werden und demonstrierte, dass er noch das Fachwissen rund um das Pflügen mit Pferden besitzt. Manchem Zuschauer wurde hoffentlich auch bewusst, wie anstrengend das Pflügen mit den Pferden ist - ganz im Gegensatz zum Sitzen in einer vollklimatisierten Kabine mit Stereosound eines vollautomatisierten Traktors.

Hans Buser aus Riedholz präsentierte in einer weiteren Nummer des Schauprogrammes zwei schwere Noriker am Wagen. Noriker - das Kaltblutpferd aus unserem östlichen Nachbarland - erfreut sich auch in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit. Die mittelschweren Kaltblutpferde finden vorwiegend dort Anhänger, wo ein entsprechendes Arbeitspferd verlangt wird. Da der entsprechende Freibergertyp seit einiger Zeit nicht mehr gezüchtet wird, weicht man unter anderem auch auf den Noriker aus. Dabei gibt es - leider nicht mehr allzu lange - entsprechende Blutlinien bei den originalen Freibergern, die die gewünschten Pferde hervorbringen könnten.

Dass Freibergerpferde auch sehr gut in den verschiedenen Westerndisziplinen eingesetzt werden können, hat sich schon lange herumgesprochen. Auch Freiberger originaler Abstammung eignen sich hierzu bestens. Rahel Locher aus Malleray zeigte mit ihrem Navarin ein Reining pattern. Unter den Western Reitern ist sie keine Unbekannte, siegte sie in der Säntis Classic im April in der Kategorie Youth nicht nur im Reining sondern gewann auch den All-around-Titel.

Wer ist der originale Freiberger?
Wie wenig sich Freiberger originaler Abstammung von mehr oder weniger eingekreuzten unterscheiden, sah man beim Wettbewerb: Hier galt es aus vier vor gestellten Freibergern den originalen zu bestimmen. Vorgestellt wurden Jasmin als originaler Freiberger (Abstammung Judäa/Cardin/Deli), Laki (12,5% Fremdblut, Abstammung Cabaret/Joker/Blériot), Fabiola (6,3%, Calyptus/Libéral/Détective) und Fortuna (6,3%, Halliday/Humor/Dior). Nur 22% der über 160 Wettbewerbsteilnehmer tippten richtig. 44% glaubten mit Laki, dem Freiberger mit dem höchsten Fremdblutanteil, den Originalen vor sich zu haben. Auf Fabiola tippten 23% und auf Fortuna 11%. Damit wäre «bewiesen», dass sich der gezeigte originale und die drei eingekreuzten Freiberger kaum voneinander unterschieden haben.

Das Gymkhana
Mit über 50 Teilnehmern, einem wiederum wunderschön angelegten Parcours und einem reichen Gabentisch war der sportliche Teil der Veranstaltung ein Grosserfolg. Rundum zufriedene Teilnehmer, welche mit knapp 50% Freibergern originaler Abstammung starteten, gaben ihr Bestes, um die zum Teil kniffligen Aufgaben zu meistern. Unter den ersten zehn Plazierten findet man nicht weniger als sieben originale Freiberger.

Viel zu lachen gab das anschliessende Eierrennen. Hier ging es darum, möglichst lang mit einem Gipsei beschwerten Löffel in der Hand zu galoppieren.

Text: Pierre Burkhardt, Fotos: Pierre Burkhardt und Heidi Gurtner

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